1990 - Rot-Buche, Fagus sylvatica
Das besondere Erkennungsmerkmal einer Buche stellt die auffällige, bis ins hohe Alter beibehaltene, glatte und silbriggrau glänzende Rinde dar. Es gilt als sicher, das aufgrund einer fehlenden Borke als zusätzliche Schutzschicht, die Buche besonders bei freigestellten und hoch aufgeasteten Bäumen sehr empfindlich auf Spätfröste und Sonneneinwirkung reagieren kann.
Ein weiteres Merkmal neben der typischen Rinde sind die langen, abstehenden und rötlich-braunen Knospen.
Die sehr gerade hochwachsende Rot-Buche hat entgegen ihrem Namen grünes Laub. Dieses besteht aus gestielten, elliptisch bis oval und ganzrandigen Blättern. Die Blattgröße variiert zwischen 5-10 cm. Das Laub verfärbt sich im Herbst in gelbbraun bis rötlichen Farbtönen und ist lang anhaftend. Oftmals befinden sich beim Neuaustrieb im Frühjahr immer noch zahlreiche Blätter des letzten Winters in der Krone.
Erstmals nach rund 20 Jahren bildet die einhäusige Rot-Buche, gleichzeitig mit dem Austrieb der Laubblätter, an den neuen Trieben die kugelig und gestielten weiblichen, sowie auch die männlichen Blütenstände. Im Herbst haben sich die bis zu 3 cm langen Früchte gebildet, die zwei dreikantige und einsamige Nüsse enthalten (Bucheckern).
Im Gartenbereich hat sich die zur botanischen Familie Fagaceae, den Buchengewächsen, gehörende Rot-Buche gerade als Heckenpflanze seit vielen Jahren bewährt. Neben der sehr guten Schnittverträglichkeit in der Jugend, dem lang anhaftenden Laub, mag auch die hohe Schatten- und Sonnenverträglichkeit (ohne Freistellung) dafür ein Grund sein.
Die Wuchshöhe als Baum liegt bei rund 40 m. Mit ihrem sehr fein und weit verzweigtem Wurzelsystem, erhält die Rot-Buche eine hohe Standfestigkeit, lässt aber keine Unter- pflanzung zu. Besonders bei alten Exemplaren hat sich oftmals ein riesiger Wurzelteller ausgebildet.
Wie auch die Eiche, reagiert sie sehr empfindlich auf Veränderungen des Grundwasserspiegels. Auch Veränderungen des Bodens im Baumumfeld werden nicht schad- und klaglos hingenommen.