2007 - Wald-Kiefer, Pinus sylvestris
Mit der gewöhnlichen Kiefer entschied sich das Kuratorium nicht für eine seltene Baumart, sondern für ein Pioniergehölz von 'einer bescheidenen Schönheit, aber mit einem zähem Überlebenswillen ausgestattet'.
Die Wald-Kiefer verfügt nicht nur über eine große Standortamplitude, sondern sie besitzt von allen, als heimisch geltenden Baumarten, die weitläufigste geographische Verbreitung. Man trifft diese Kiefer im Tiefland, ebenso in Höhen, bis zu 1.600 Meter an.
Unterschiedliche Wuchstypen, gepaart mit einer sehr hohen Fähigkeit der Anpassung, sind charakteristisch für diesen Baum, aus dem sich auch hervorragende Formgehölze jeglicher Art gestalten lassen.
Die Gattungsbezeichnung 'Pinus' ist der altrömische Name für die Kiefer. Der Artname 'sylvestris' bezieht sich auf die Fähigkeit, waldbildende Flächen zu erschließen und wird von 'silva = Wald' abgeleitet. Weitere deutschsprachige Bezeichnungen sind, je nach Region, unterschiedlich und lauten unter anderem 'Föhre', 'Forche' oder 'Kienbaum'.
Wald-Kiefern stellen nur geringe Wärmeansprüche, sind aber lichthungrig und verkümmern bei dauerhaft anhaltendem Schatten- und Konkurrenzdruck oder sie wachsen zu extrem langschäftigen Bäumen mit einem kleinen Kronenpinsel an der Spitze heran. Wenn sie sich jedoch völlig frei entwickeln können, bilden diese Kiefern sehr vielfältige Kronenformen aus und gelten vielleicht deshalb für viele als eine der schöneren, immergrünen Baumarten.
Auffallend ist nicht nur die hohe Robustheit der Wald-Kiefer gegenüber Trockenheit, Hitze und Wind, auch der sehr angenehme Geruch, der von den Knospen und Nadeln einer mit Wald-Kiefern bestückten Fläche freigegeben wird, ist einzigartig und sehr einprägsam.
Während der rund 500 Jahre im Leben einer Wald-Kiefer, ist vor allem die Rinde und spätere Borke im Verlauf der Jahre zahlreichen Veränderungen unterworfen. So ist es nicht verwunderlich, dass sich am unteren Stamm schon längst dicke, tiefrissige und schwarzgraue Borkenplatten befinden, während weiter oben noch eine orangefarbene und dünnhäutig erscheinende Rinde existiert.