2019 - Die Flatter-Ulme – Ulmus laevis



Flatter-Ulmen

Nicht selten sprechen die Förster vom sogenannten Ulmensterben und richten daher ihre Hoffnung auf die deutlich widerstandsfähigere Flatter-Ulme (auch "Rüster" genannt) die hierzulande eine völlig seltene Baumart geworden ist. Daran ist leider der Mensch nicht ganz unschuldig, da er durch die Begradigung von Flussläufen oder Trockenlegung von Feuchtgebieten einen großen Teil seines natürlichen Lebensraumes verloren hat.

Wer das Ulmensterben durch die "holländische Ulmenkrankheit", die seit knapp 100 Jahren die deutschen Ulmenbestände zerstört, verfolgt, der wird sich sicherlich über den glücklichen Zufall freuen, dass die Flatter-Ulme für diese Krankheit wenig anfällig ist. Die Rinde der Flatter-Ulme besitzt eine robustere Struktur andere Inhaltsstoffe, weshalb sich der Ulmensplintkäfer nicht so leicht hineinbohren kann und somit der Schlaupilz wenig Chancen hat, auszubrechen. Bei den anderen Ulmenarten sieht dies leider nicht so aus und sie sind deutlich anfälliger. Bis heute konnte man das Ulmensterben nicht wirklich in den Griff bekommen. Unsere Hoffnung ruht daher aktuell auf die Flatter-Ulme.

Sie kommt verhältnismäßig gut mit wassergesättigten Böden zurecht und kann bei guten Voraussetzungen einen Durchmesser von 3 Metern und einer Höhe bis zu 40 Metern erreichen. Eine der wohl größten bekanntesten Flatter-Ulmen steht jedoch in Gülitz (Prignitz) in Brandenburg. Der Stammumfang liegt bei gigantischen 9,7 Metern und man schätzt ihr Alter auf ca. 400 - 700 Jahren. Das Innere sei jedoch nun weitgehend hohl geworden. Man kann aus ihr jedoch immer noch genügend Nachwuchs gewinnen.

Die Blütezeit der 'Ulmus laevis' ist von Februar bis April, in dieser Zeit erstrahlt sie einem grün-violetten Ton. Die Früchte, die an "Ufos" erinnern, sind zunächst noch hellgrün, werden dann später weißlich und sind besonders gute Schwimmer, weshalb sich die Samen weit genug an neue Standorte tragen.

Auch wenn das Holz der Flatter-Ulme schwer zu bearbeiten ist und sich somit nicht gut zum Bau eignet, besticht es doch mit Dauerhaftigkeit im Wasser und wird daher noch immer gerne zum Brückenbau genutzt.