Warum ist die Kirsche rot?



Die Kirsche mit roter Signalfarbe

Die Kirsche macht sich eine ganz einfache Tatsache zu Nutze: Rot dient hervorragend als Signalfarbe, wie wir auch bereits aus dem Straßenverkehr kennen, beispielsweise beim Stop-Schild.

Aber wieso ausgerechnet rot und was für einen Sinn hat dies im Bezug auf die Kirsche?

Da Kirschen und Pflanzen im Allgemeinen ja keine Sonnenschutzmilch verwenden können, so wie wir Menschen oder sich mal eben einen schattigeren Platz suchen können, müssen die Pflanzen sich anderweitig vor dem UV-Licht schützen, welches schädlich für das Erbgut und die Eiweiße sein kann.

Hierzu verwenden sie sogenannte Anthocyane (wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe im Zellsaft), die zum einen einige Lichtwellen aus dem UV-Licht absorbieren, um aus der Strahlungsenergie Wärme zu gewinnen und zum anderen eben die DNA und die Proteine zu beschützen. Es sind also die Anthocyane, die unsere Kirschen (und auch viele andere Früchte, wie Äpfel, Erdbeeren, Brombeeren, etc.) von einem sanften Gelb-Orange bis hin zu einem fast schwarzen Violet-Blau färben.

Die rote Farbe soll natürlich auch als Signal für die Tierwelt gelten. Besonders Vögel werden durch die leuchtend rote Farbe angelockt, damit eben diese sich die Kirschen schnappen und dann weiter tragen. So kann der Baum seine Fortpflanzung sichern. Durch den schönen Farbkontrast zu den grünen Blättern fallen uns die Kirschen direkt ins Auge. Auch der Mensch hilft natürlich bei der Vermehrung der Pflanze, indem er von den leckeren Früchten nascht und die Kerne beispielsweise auf eine offene Wiesenfläche werfen.

Für uns Menschen sind die Kirschen sogar ziemlich gesund:

Kirschen gelten als kreislaufstabilisierend und als durchblutungsfördernd. Sie können sogar helfen, keine Gefäßschädigungen zu reparieren. Besonders hilfreich sind sie auch bei Gicht, denn der Pflanzenfarbstoff senkt den Harnsäurespiegel. Man kennt sie auch als entzündungshemmende Früchte, die freie Radikale binden und führen somit zu einem schöneren Hautbild, glänzenden Harren und einem besseren Bindegewebe. Sie sind auch als Anti-Aging-Mittel bekannt und können dank des enthaltenden Melatonins (ein Schlafhormon, welches nur bei Dunkelheit bei Menschen produziert wird) zu einem besseren Tag-Nacht-Rhythmus beitragen. Ja sogar für gesunde Zähne kann man sich auf die Kirsche verlassen, denn die antibakteriellen Inhaltsstoffe und Enzyme reduzieren die Bildung von schädlichem Zahnbelag. Die Säure weicht jedoch unseren Zahnschmelz auf, weshalb man sich nach dem Verzehr auf keinen Fall direkt die Zähne putzen sollte.

Unsere Kirschen sind eben richtige Kalium und Vitamin C Bomben, die wir regelmäßig verzehren sollten. Aufgrund des hohen Zuckergehalts sollte man sie jedoch nur in kleinen Mengen verzehren.


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