Zierkirschen-Sortiment



Prachtvolle Blüte einer Zierkirsche

Eine farbenfrohe Bereicherung für jeden Garten stellen die zahlreich auf dem Markt vorhandenen Zierkirschensorten dar. Diese blühen in rosa oder weiß. Die Gattung 'Prunus' ist in sehr unterschiedlichen Ausprägungen, mit über 200 Arten, in eine sehr umfangreiche Gattung unterteilt. Neben den Kirschen gehören auch die Aprikosen, Lorbeerkirschen, Mandeln, Pfirsiche, Pflaumen und Schlehen dazu.

Wo und wie feiert man das Japanischen Kirschblütenfest - Hanami?

Ihre Heimat liegt vornehmend in den gemäßigten Zonen. Etliche Sorten aus dem Zierkirschensortiment haben ihren Ursprung in Japan und China, wo sie seither kultiviert und weiterentwickelt werden. Hier werden die Kirschblüten regelrecht gefeiert. Nicht nur sind diese die offzielle Pflanze der Hauptstadt Tokio, ihnen wird das "Hanami" (jap. "Blüten betrachten") bzw. Kirschblütenfest gewidmet. Und dieses Fest ist auch wahrlich eine pure Freude, denn besonders zwischen März und Mai, wenn zahlreiche Kirschblüten blühen und somit den Frühling besiegeln, kann man seinen Blick kaum von den wunderschönen Blüten abwenden. Die Japaner nennen sie liebevoll "Sakura" (jap. "Kirschblüte").

Die Japanische Zierkirsche hat grade einmal eine Blütezeit von ca. 10 Tagen, ehe sie in vollendeter Schönheit einfach fällt oder dem letzten großen Regen- und Schneeschauer vom Winter zum Opfer wird. Für die Japaner ist sie daher der Inbegriff eines jungen, aber würdevollen Todes, der besonders als heroisches Ideal der Samurai-Krieger galt. Die japanische Kirsche trägt nämlich keine Früchte und lebt daher einzig und allein für die vergängliche Schönheit. Sie ist das Symbol der Unbeständigkeit und prägt den japanischen Charakter.

Aus diesem Grund begeben sich besonders viele Japaner direkt nach Feierabend in naheliegende Parks, um sich einen Platz unter den schönen Kirschbäumen zu sichern. In einigen Orten werden diese sogar Nachts extra beleuchtet, um sich lange an dem Anblick erfreuen zu können. Das Picknick unter den verschiedenen Zierkischen ist schon seit vielen hundert Jahren Tradition und schon lange nicht mehr nur dem Adel vorbehalten. Mit einem leckeren Reiswein, dem Sake, wird auch mit Wärme von Innen bis in die tiefen Abendstunden bei oftmals weniger als 10 Grad ausgeharrt. Ein Picknickkorb ist voller als der andere. Hier wird geschlemmt, was das Zeug hält, das ist für die Japaner wichtig. Es ist sogar so wichtig, dass auch die Lebensmittelindustrie dort zur Blütenzeit alles in einer "Sakura"-Edition herstellt. So findet man Kirschblüten-Schokolade, Kirschblüten-Wasser, Kirschblüten-Gebäck und vieles mehr. Auch auf den Displays der Handy sind um diese Zeit fast nur Kirschblüten-Bilder als Hintergrund oder Bildschirmschoner ausgewählt worden. Ein riesen Hype, der aber auch zugleich einfach nur schön ist. Selbst in Deutschland hat man Gefallen daran gefunden, sich unter der Blütenpracht mit Freunden oder Familie zu versammeln und die erste wärme Luft zu genießen, die uns der Frühling bringt.

Unübersehbare Kirschlütenzeit

Kann man die Kirschblütezeit strecken?

Wie allgemein bekannt ist, blühen die wunderschönen Zierkirschen lediglich für wenige Tage bzw. Wochen. Um möglichst lange etwas von der Kirschblütenracht zu haben, kann man einige unterschiedliche Sorten verteilt pflanzen, um die leicht versetzten Blühphasen auszunutzen. Es ergibt sich somit nicht nur eine tolle Farbenpracht, sondern auch zeitlich versetzte Blüten. So erfreut man sich sogar einige Wochen lang an den wundervollen Kirschblüten.

Je nach Sorte werden die zumeist zahlreich erscheinenden Einzelblüten zwischen 2-4 cm groß. Mit Ausnahme der Vogelkirschen 'Prunus avium' und 'Prunus avium "Plena"', sowie den Traubenkirschen 'Prunus padus' und 'Prunus padus "Watereri"' handelt es sich bei den hier aufgeführten Sorten in der Regel um überschaubare Wuchshöhen, weshalb sie besonders auch für kleinere Gartenanlagen gut geeignet sind.

Wer bei einer Zierkirsche auf Früchte hofft, kann allerdings lange warten. Diese Sorten sind rein für eine schöne Optik gezüchtet, nicht aber für eine reiche Ernte. Darüber tröstet aber die Farbe meistens hinweg und macht die Zierkirsche zu einem wahren Blickfang. Die meisten Sorten blühen bereits ab Ende März. Es gibt aber auch Sorten, die erst ab Mai blühen. Dies sollte man bei der Gartengestaltung beachten, je nachdem in welchem Zeitraum man den eigenen Garten mit möglichst vielen blühenden Bäumen gleichzeitig erleben will. Eine gute Pflege wird jedoch in allen Fällen nötig sein, damit man auch in einigen Jahrzehnten noch von dem Anblick zehren kann.

Wie pflege und schneide ich eine Zierkirsche?

Damit auch die Zierkirschen im heimischen Garten ein tolles Erscheinungsbild bieten, bedarf es einer regelmäßigen Pflege, die wichtig für die Vitalität des Baumes ist. Dabei stellt aber natürlich auch schon die richtige Pflanzung und ein geeigneter Standort eine wichtige Rolle.

Für japanische Zierkirschenbäume ist ein großzügiger Standort wichtig, da diese gerne schnell und ziemlich ausladend wachsen, aber besonders große Ansprüche an den Boden haben sie nicht. Er sollte jedoch idealerweise humusreich oder leicht lehmig sein und keine Staunässe zulassen. Dabei ist es egal, ob der Platz in der vollen Sonne oder im Halbschatten ist, sie kommen mit beidem gut zurecht, solange genug Platz da ist. Außerdem kommt somit die einmalige Blütenpracht besonders gut zur Geltung. Solch einem Blickfang möchte man natürlich auch genügen Raum geben, uns mit seiner Schönheit zu verzaubern. Hat man diesen Platz nicht, könnte man alternativ auch auf die kleinen Zierkirschen-Sträucher, die säulenförmig wachsen, zurückgreifen. Bei sehr kleinen Gärten könnte auch mit zierlichen Zwergkirschen im Kübel für eine tolle Blütenpracht sorgen. Es gibt somit für jeden Garten und jeden Geschmack die richtige Zierkirsche.

In besonders trockenen Zeiten, sollte man, bevorzugt vor allem im ersten Jahr nach der Pflanzung, immer mal zum Wasserschlauch greifen, damit der Baum gut anwachsen kann und nicht ausdörrt. Aber nicht übertreiben, denn mit zu viel Wasser richtet man ebenso großen Schaden an, wie mit zu wenig! Ein gutes Zwischenmaß sollte hier also gefunden werden. Auch beim Schneiden ist es wichtig, sich nach dem Baum zu richten, da die verschiedenen Wuchsformen auch beibehalten werden sollten. Man kürzt somit das Astwerk in der Regel nur dann, wenn es "nötig" ist, also der Wuchsform entgegenschlägt oder Ast störend verwachsen ist. Dazu eignet sich die frühe Jahreszeit am besten, da man so ohne störendes Blätterwerk freie Sicht auf die Äste hat. Die störenden Zweige und Äste sägt man mit sauberer, steriler Klinge direkt am Astansatz und sehr vertikal ab. Möchte man nur einen aus der Form geratenen Ast oder Zweig wieder in die richtige Richtung lenken, so genügt hier ein Schnitt direkt über der Knospe eines neuen Austriebes. Zierkirschen können bis zum Sommer geschnitten werden, aber eben mit Bedacht und guter Fürsorge, damit Krankheiten vermieden werden können.

Welche Krankheiten und Schädlinge gibt es an Zierkirschen?

So wie auch alle anderen Baumarten und auch der Mensch selbst, kann auch eine Zierkirsche von Krankheiten oder Schädlingen heimgesucht werden. Aber welche Krankheiten sind an Zierkirschen zu erwarten? Hat man beispielsweise einen zu feuchten oder gar nassen Boden, so kann sich eine Triebspitzen-Trockenheit, auch unter dem Namen 'Monilia-Spitzendürre' bekannt, ausbreiten. Die Triebspitzen vertrocken dann wortwörtlich und stören das Wachstum massiv. Im schlimmsten Fall können ganze junge Zweige absterben oder der ganze Baum verkümmern, wenn nicht gehandelt wird. Sind die Triebspitzen vertrocknet, so hilft nur der Rückschnitt bis auf das gesunde, vitale Holz, welches frisch und hell erscheint. Sind noch mmer braune Verfärbungen im Querschnitt zu erkennen, so muss zur Not der komplette Ast weichen. Diese Krankheit überkommt aber meistens nur die Zierkirschen mit sehr dünnen und schmalen Trieben.

Manche Zierkirschen können auch an einer Pilzerkrankung, wie der 'Schrotschusskrankheit' leiden, bei der die Blätter wie von Schrot getroffen, mit vielen Löchern versehen sind, die auch eher an einen Schädlingsbefall erinnern könnten. Der Pilz macht sich besonders gerne nach einem sehr feuchten Frühjahr breit und befällt auch andere Steinobstarten, egal ob Früchteträger oder nicht. Der Pilz sorgt für einen frühzeitigen Blattverlust, welches besonderst für Steinobstarten dannmit Ernetausfällen endet, da einfach keine Blüten lange genung am Baum verbleiben können oder Früchte vorzeitig verderben und abgestoßen werden. Dagegen hilft nur, den Baum vor Dauerregen zu schützen und auf möglichst vitale und robuste Sorten zurückzugreifen, damit der Pilz kein zu leichtes Spiel erhält. Ist dieser dennoch ausgebrochen, so muss alles betroffene Material, wie Laub, Zweige, Äste, Blätter, Früchte entsorgt werden und dies möglichst nicht auf dem Komposthaufen, da sich die Pilzsporen durch Wind oder Regen schnell wieder neu ausbreiten können. Auch Tonerde- oder Kupferpräparate helfen dabei, das Problem in den Griff zu bekommen. Bei sehr hartnäckigem Pilzbefall, kann auch ein zugelassenes Fungizid zwischen März und April vorsichtig eingesetzt werden.

Findet man Fraßschäden an den Blättern, so schleichen meist die Raupen vom 'kleinen Frostspanner' in der Baumkrone herum. Diese sind meist in einer großen Zahl unterwegs und können mühelos ganze Bäume kahl fressen. Daher gilt es, sie rechtzeitig zu erkennen, bzw. das Eierlegen am Baum und in der Baumkrone zu vermeiden. Damit die flugunfähigen Weibchen, deren Flügel verkümmert sind, erst gar nicht den Weg auf den Baum finden können, kann man sogenannte 'Leimringe' am Stamm anbringen, die Klebefallen darstellen, an denen die Weibchen haften bleiben. Oftmals legen sie ihre Eier aber dann auf der Leimfalle ab, da sie sich nicht fortbewegen können. Daher müssen diese Leimringe regelmäßig kontrolliert und getauscht werden. Alternativ kann man auch flüssigen Raupenleim direkt mit einem Pinsel auf dem Baum auftragen, welchen man dann im Januar herunterkratzen und neu Auftragen kann. Manchmal schaffen es die Weibchen nämlich, sich unter einen Leimring hindurch zu zwängen und somit doch bis in die Baumkrone zu wandern.

Haben die Vorkehrungen nicht ausreichend Schutz geboten und ist ein Befall dennoch entstanden, muss man leider zu etwas härteren Mitteln greifen und die Raupen mit Bakterien (Bacillus thuringiensis) oder Insektiziden (Wirkstoff Azadirachtin) bei einer Außentemparatur um die 15 Grad Celsius in die Schranken weisen. Andernfalls werden einem die Obstbäume kahl gefressen und die schöne Obsternte fällt aus.

Für wen eignet sich die Zierkirsche?

Wer die oberen Punkte gelesen hat und befolgt, der kann sich eine wahre Augenweide in seinen Garten holen. Dabei ist es dank verschiedener Wuchsformen und Größen auch egal, wie groß oder klein dieser ist. Die eisten Sorten kommen mit dem heimschen Boden und der Temperatur unserer Breitengrade bestens aus, sind somit auch winterhart. Wem also die Früchte nicht schecken oder wer keine Lust auf Steinobst hat, welches matschig am Boden liegen wird, oder wo sich Tiere drüber hermachen machen, der kann unbesorgt auf eine Zierkirschen-Gattung zurückgreifen und sich immer zwischen April und Ende Mai an den wunderschönen weiß-rosa farbigen Blüten erfreuen.

Die folgende Tabelle stellt die bekanntesten und normalerweise auch gut erhältlichen Sorten aus dem weitläufigen Sortiment der Kirschen in einer Übersicht vor. Mit einem Klick auf die kleine Digitalkamera öffnet sich jeweils eine Seite mit einer kleinen Auswahl an Baumbilder.

SorteBildBlütenfarbeWuchsformLaub / Rinde
AccoladeBaumbilderrosa, halbgefülltbreiter Trichterhellbraune Rinde
aviumBaumbilderweißhoch, gewölbt eiförmigrosabraune Rinde, längsrissig
avium PlenaBaumbilderweiß, gefülltbreit kegelförmiggelborange Herbstfärbung
fruticosa globosaBaumbilderweißKugel-
gondouinii Schneeweißschmal trichterförmigrotbraune Rinde
x hillieri SpireBaumbilderweiß mit rosa Färbungenschmal trichterförmigorange bis rote Herbstfärbung
maackii Amber BeautyBaumbilderweiße Doldenkegelförmiggelbbraune, glatte Rinde
mahalebBaumbilderweiß, duftendlocker, breitglänzend hellgrünes Laub
nigra Mahagony LustreBaumbilderweißkegelförmigmahagonifarbene Rinde
padusBaumbilderweiße Trauben, duftendeiförmig-
padus WatereriBaumbilderweiße Traubenbreitkegelförmig-
sargentiiBaumbilderreinrosa Doldenbreit ausladendrot glänzende Rinde
schmittiiBaumbilderweißrosa, halb gefülltschmal kegelförmigbraun glänzende Rinde
serrulaBaumbilderweißaufrecht, breit rundlichmahagonifarbene Rinde
serotinaBaumbilderweiße Traubenbreit auseinander-
serrulata AmanogawaBaumbilderhellrosa, leicht gefülltschmal säulenförmiggelblichbrauner Laubaustrieb
serrulata KanzanBaumbilderpurpurrosa, gefüllttrichter- bis schirmförmiggelblichbrauner Laubaustrieb
serulata Pink PerfectionBaumbilderpinkrosa, einfachrundlich bis trichterförmigbraunroter Laubaustrieb
serrulata ShimidsuBaumbilderreinweiß, halbgefülltbreit trichterförmig-
serrulata Kiku Shidare SakuraBaumbilderzartrosa, gefüllttief hängendbronzefarbener Laubaustrieb
serrulata ShirofugenBaumbilderanfangs rosa, später weißtrichter- bis schirmförmigkupferroter Laubaustrieb
serrulata ShirotaeBaumbilderweiß, gefüllt, duftendbreit ausladend, überhängendbronzefarbener Laubaustrieb
serrulata TaihakuBaumbilderanfangs rosa, später weißbreit rundlichstarke Borke bildend
serrulata UminekoBaumbilderreinweißschlank aufrechtorange bis scharlachrote Herbstfärbung
subhirtella AutumnalisBaumbilderweiß, halbgefüllt, im verblühen rosaausladend vasenförmigLaub doppelt gesägt
subhirtella Autumnalis PendulaBaumbilderweiß, halbgefüllt, im verblühen rosastark hängendLaub doppelt gesägt
subhirtella Autumnalis RoseaBaumbilderrosa, halbgefülltausladend vasenförmigLaub doppelt gesägt
subhirtella Autumnalis Rosea PendulaBaumbilderrosa, halbgefülltstark hängendLaub doppelt gesägt
subhirtella FukubanaBaumbilderdunkelrosa, halbgefülltrundlich, überhängendbronzefarbener Laubaustrieb
subhirtella PandoraBaumbilderweißrosaei- bis vasenförmigrote Blattstiele
subhirtella PendulaBaumbilderhellrosabreit ausladend, hängendbreit eiförmiges Laub
virgiana Shubertweiße Traubeneiförmig bis rundlichgrüner Laubaustrieb, dann rot
x yedoensisBaumbilderweißausladend, trichterförmigrötlichbraune bis graue Rinde


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